Deutlich mehr Sozialhilfe-Empfänger

Die Zahl der Sozialhilfe-Empfänger in Deutschlands steigt. Zum Jahresende 2013 erhielten 370.000 Personen entsprechende staatliche Leistungen, das sind 8 Prozent mehr als im Jahr zuvor, teilte das Statistische Bundesamt in Wiesbaden mit. Dabei lebten zum Stichtag zwei Drittel der Leistungsempfänger in Wohn- oder Pflegeheimen. Diejenigen, die außerhalb solcher Einrichtungen wohnen, leben den Zahlen zufolge überwiegend alleine.

Nicht zu verwechseln sind die neuen Daten allerdings mit dem, was hierzulande vor den Hartz-Reformen mit Sozialhilfe gemeint gewesen ist. Heute haben Anspruch auf „Hilfe zum Lebensunterhalt nach dem 3. Kapitel des Zwölften Buches Sozialgesetzbuch“ (Sozialhilfe) Menschen, die nicht mindestens 3 Stunden am Tag arbeiten könnten und die ihren Bedarf zum Beispiel nicht mit Renteneinkünften decken können. Diese Art von Hilfe beantragen etwa Menschen, die eine Behinderung haben oder pflegebedürftig sind.

Im Vergleich zum Jahr 2005 hat sich die Zahl der Leistungs-Empfänger in diesem Bereich um rund ein Drittel erhöht. Überdurchschnittlich stark stieg die Zahl der Personen, die außerhalb von entsprechenden Einrichtungen leben (plus 54 Prozent).

Regional betrachtet bezogen am häufigsten Menschen in Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen-Anhalt Lebenshilfe – mit einem jeweiligen Bevölkerungsanteil von rund 0,7 Prozent. Am seltensten nahm die Bevölkerung in Baden-Württemberg diese Hilfe in Anspruch, hier betrug diese Quote 0,1 Prozent. Leistungsbezieher, die außerhalb einer Pflegeeinrichtung leben, waren zum Stichtag im Durchschnitt 42 Jahre alt, diejenigen in Einrichtungen 55 Jahre alt.

Unterdessen droht trotz der guten Lage am Arbeitsmarkt etwa jedem Sechsten in Deutschland ein Leben in Armut. Rund 13 Millionen oder 16,1 Prozent der Bevölkerung galten nach anderen Zahlen des Statistischen Bundesamtes 2013 als armutsgefährdet. Der Anteil sei damit genauso hoch wie 2012. Ein besonders hohes Risiko tragen demnach Frauen, Alleinerziehende und Singles.

So gelten in der Altersgruppe der 17- bis 64-Jährigen fast 18 Prozent der Frauen als armutsgefährdet, aber nur 16 Prozent der Männer. Von den Alleinerziehenden laufen sogar 35,2 Prozent Gefahr, in Armut abzurutschen. „Bei den Alleinlebenden betrug der Anteil der armutsgefährdeten Personen 31,9 Prozent“, erklärten die Statistiker. Wer einen Job hat, gerät vergleichsweise selten in Bedrängnis: Hier sind nur 8,6 Prozent gefährdet, unter den Arbeitslosen sind es dagegen 69,3 Prozent.

Als armutsgefährdet gilt, wer inklusive staatlicher Sozialleistungen wie Kinder- oder Wohngeld weniger als 60 Prozent des mittleren Einkommens verdient. Im vergangenen Jahr betrug dieser Schwellenwert für eine allein lebende Person in Deutschland 979 Euro im Monat (11.749 Euro im Jahr), für zwei Erwachsene mit zwei Kindern unter 14 Jahren rund 2056 Euro im Monat (24.673 Euro im Jahr).

Quelle: Frankfurter Allgemeine, 29.10.2014 – Zur Nachricht

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