Mit spanischer Hilfe aus dem Keller der Tabelle

Eigentlich ist der 23-jährige Jose Sanchez Navalon 25 Grad und mehr unter Spaniens Sonne gewöhnt. So dürfte er sich in diesen dunklen Herbsttagen im nasskalten Wetter hierzulande wie im falschen Film vorkommen. Doch Jose ist jetzt nicht mehr in Spanien, seit Juli dieses Jahres lebt er in Roding und arbeitet in der Bau-Firma des Obertrübenbacher Sponsors. Als einer von den über das Landratsamt vermittelten spanischen Azubis. Da traf es sich natürlich gut, dass der Mann aus Südwesteuropa auch noch Fußballspielen als Hobby. Galt doch der Begriff ,,Spanier“ fußballtechnisch bis vor die jüngste WM in Brasilien als Güteklasse eins.

Der abstiegsgefährdete Kreisligist SV Obertrübenbach kann für seinen Mini-Kader aber jegliche Verstärkung gebrauchen. Anton Aumer hat den Spanier gleich zu seinem Heimatverein gelotst. Für die örtliche Kreisliga Ost ein Farbtupfer, so viele Spanier kickten bisher noch nicht zwischen Neubäu und Lohberg.

Jose Sanchez Navalon absolviert eine Lehre als Maurer, hatte im durch die Euro-Krise ebenfalls wirtschaftlich geschwächten Spanien keine Arbeit mehr gefunden. Sport liegt ihm sowieso im Blut, der junge Mann ist nämlich studierter Sportlehrer in Spanien. Seine Position hat er beim SVO im rechten Mittelfeld gefunden. Er sei schnell gut in der Mannschaft aufgenommen worden, grinst der Mann beim abendlichen Gespräch vorm Training in Obertrübenbach. So sei ihm die Eingewöhnung sehr leicht gefallen. Seit zehn Jahren spielt der Neu-Trübenbacher Fußball, vor seinem Umzug nach Deutschland kickte er für den CD Bonete, einem kleinen Verein im Speckgürtel der Metropole Madrid.

Da liegt es natürlich nahe, ihn auch nach dem Unterschied zwischen dem spanischen und deutschen Fußball auf unterer Ebene zu fragen: ,,In Deutschland wird langsamer gespielt als in Spanien, allerdings braucht man hier mehr Kraft“, hat sich der Neue aber schon umgestellt. Und hat die Bayerwald-Mentalität schon kennen gelernt: ,,Die hier am Spielfeldrand sind mit mehr Leidenschaft dabei als in Spanien.“ Wenngleich es auch Ausnahmen gibt, sogar bei manchem Heimspiel des SVO. In Spanien sind die Anhänger vielleicht ruhiger, damit einem die Hitze nicht zu sehr schadet.

Bislang wurde Jose Sanchez Navalon beim SVO fünf Mal eingewechselt, auf sein erstes Tor warten alle aber noch. An der Verständigung mit den Teamkollegen muss das ja nicht liegen, er besucht wöchentlich einen Sprachkurs und macht große Fortschritte. Und: ,,In Deutschland arbeiten die Menschen mehr als in Spanien, in meiner Heimat sind die Menschen öfter in einer Kneipe oder im Wirtshaus“, lacht der Neuzugang. Auch in dieser Hinsicht Ausnahmen nicht ausgeschlossen hierzulande.

Bevor er nach Deutschland kam, waren natürlich Bayern München und Borussia Dortmund ein Begriff für den Spanier. Der möchte auch in Zukunft für den SVO auflaufen, weil es ihm hier sehr gut gefalle, so Navalon artig. Aber zuerst einmal aus dem Tabellenkeller herauskommen. Dass es an guter Technik am Ball nicht mangelt, zeigte uns der Spanier gleich im Kabinentrakt mit einer sehenswerten Ball-Jonglage auf engstem Raum.

Abteilungsleiter Sebastian Meier freut sich natürlich auch über die Verstärkung aus dem Süden: ,,Er ist etwas Besonderes für unseren kleinen Verein“. Um einen kleinen Beitrag zur Integration leisten zu können. ,,Aber er muss körperlich aufholen, außerdem hat es knappe vier Wochen gedauert, bis endlich der Pass aus Spanien da war“. Fehlt nur noch das erste Tor …

Quelle: FuPa.net, 30.10.2014 – Zur Nachricht

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