Das Jobwunder ist weiblich

Die Arbeitsplätze, die in Deutschland im vergangenen Jahr entstanden sind, sind einer neuen Hochrechnung der Bundesagentur für Arbeit (BA) zufolge zu mehr als drei Vierteln an Ausländer und an deutsche Frauen gegangen. Die Stellung des deutschen Mannes auf dem Arbeitsmarkt ist zwar noch immer dominant – in absoluten Zahlen. Doch am Zuwachs der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung ist er nur noch unterproportional beteiligt – auch, weil der Beschäftigungsstand unter seinesgleichen schon so hoch ist.

Der Hochrechnung zufolge ist die Zahl der sozialversicherungspflichtigen Jobs im Juli im Vergleich zum Vorjahr auf 30,12 Millionen gestiegen, das ist ein Plus von 1,8 Prozent oder 528.000 neuen Jobs. Von diesen Jobs gingen mit 234.000 rund 44 Prozent an Ausländer, deutsche Frauen besetzten 203.000 der Arbeitsplätze und damit 38 Prozent. Für deutsche Männer blieben nur noch 91.000 (17 Prozent) übrig. „Momentan sind also sowohl Zuwanderer als auch inländische Frauen die Gewinner des Beschäftigungsaufbaus auf dem Arbeitsmarkt“, sagt Heinrich Alt, Vorstand der Bundesagentur für Arbeit.

Damit verfestigt sich ein Trend, der sich bereits seit Längerem abzeichnet. Seit Ende 2008 bis März 2014 wuchs die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung deutscher Männer um 3,6 Prozent, die deutscher Frauen um 7,6 Prozent und die ausländischer Frauen und Männer um 34 Prozent. Das Beschäftigungswachstum ging in diesem Zeitraum zu 45 Prozent an deutsche Frauen und zu 30 Prozent auf das Konto von Ausländern, wie eine Sonderauswertung der BA zeigt.

Die Zahl der Arbeitslosen in Deutschland stagniert schon länger bei einem Wert von ungefähr 2,8 Millionen. Fast zwei Millionen der Arbeitslosen sind im Hartz-IV-System und damit länger als ein Jahr arbeitslos. Die meisten von ihnen gehören zum „harten Kern“, ihre Chancen auf einen regulären Job sind erfahrungsgemäß gering. „Jeder zweite Langzeitarbeitslose hat keine abgeschlossene Berufsausbildung“, sagt Alt. Der Arbeitsmarkt trenne „immer stärker zwischen Insidern und Outsidern“, so Alt. „Wer eine Ausbildung hat, ist drin, wer keine hat, ist draußen. Daher investieren wir viel in Ausbildung und Qualifizierung.“ Auch sprachliche Defizite, gesundheitliche Einschränkungen oder ein hohes Alter minderten Chancen.

Quelle: Die Welt, 28.10.2014 – Zur Nachricht

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