Wie ein Spanier trotz sprachlicher Barrieren in Nordhausen Fuß fasste

„Das Fahren macht Spaß“, freut sich Antonio Rodriguez Barrios über seinen neuen Job. Als er vor gut einem Jahr aus Madrid nach Thüringen kam, lief zunächst nicht alles nach Plan. Eine private Arbeitsvermittlung hatte ihn ebenso wie 140 weitere Spanier angeworben. Die Firma hatte es dann aber nicht geschafft, Arbeitsplätze zu finden oder die Spanier passend unterzubringen.

Der Freistaat musste einspringen. „Im Januar kontaktierte uns das Welcome Center der Thüringer Agentur für Fachkräftegewinnung und fragte, ob wir bei der Vermittlung der spanischen Arbeitssuchenden helfen könnten“, berichtet Heiko Röder, Geschäftsführer des Jobcenters Landkreis Nordhausen. So kam Antonio Rodriguez Barrios mit fünf anderen Spaniern nach Nordhausen. „Wir haben das Glück, dass eine unserer Mitarbeiterinnen sehr gut Spanisch spricht, sie hilft uns sehr beim Dolmetschen und hat die Spanier dabei unterstützt, in Nordhausen Fuß zu fassen.“

Zwar hatten die Spanier in ihrem Heimatland bereits einen Deutschkurs besucht. Trotzdem waren die sprachlichen Barrieren anfangs recht hoch. Um den Einstieg in eine Qualifizierung bzw. das Berufsleben zu erleichtern, organisierte das Jobcenter gemeinsam mit der Kreisvolkshochschule einen Sprachlehrgang von Februar bis Mai. Auch bei der Wohnungssuche half das Jobcenter.

In Spanien war Antonio Rodriguez Barrios Berufskraftfahrer, verlor jedoch seinen Job in der Wirtschaftskrise. Deshalb hoffte er auf eine bessere berufliche Perspektive inDeutschland, gemeinsam mit seiner Partnerin, die mit ihm nach Nordhausen kam. Mit seinen Berufserfahrungen suchte Antonio Rodriguez Barrios Arbeit in einer Branche, in der der Fachkräftemangel bereits zu spüren ist. „Allerdings fehlten ihm Qualifikationen, die in Deutschland wichtig sind“, so Olaf Salomon, Geschäftsführer des Berufsbildungszentrum Straßenverkehr. Deshalb förderte das Jobcenter für Antonio Rodriguez Barrios eine Weiterbildung von Mai bis November.

Er lernte beispielsweise die deutschen Regelungen zu Lenk- und Ruhezeiten kennen, erneuerte seine Fahrerlaubnis, legte die Prüfungen für den Gefahrgut- und Gabelstaplerschein ab und machte ein Praktikum bei einer Spedition. „Während der Weiterbildung hat Antonio Rodriguez Barrios schon selbst die Initiative ergriffen und ist auf Jobsuche gegangen“, sagt Olaf Salomon. Nun sammelt er in Walkenried bei Veolia Berufserfahrung und arbeitet weiter daran, seine Sprachkenntnisse zu verbessern. „Dies ist ein Beispiel für einen reibungslosen Ablauf, bei dem eins ins andere gegriffen hat Sprachkurs, berufliche Qualifikation und Einstieg in den Arbeitsmarkt“, sagt Heiko Rödervom Jobcenter.

Auch die Partnerin von Antonio Rodriguez Barrios hat den beruflichen Einstieg geschafft, sie arbeitet jetzt in einem Restaurant in der Küche und möchte dort eine Ausbildung machen. Alle Spanier, die am Jahresanfang nach Nordhausen gekommen sind, sind inzwischen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Antonio Rodriguez Barrios möchte bleiben. „Es gefällt mir in Nordhausen, ich wünsche mir nur noch mehr Kontakte“, sagt er. Vielleicht klappt das jetzt über den Sport, denn der Spanier ist leidenschaftlicher Fußballfan, von Real Madrid, dem Verein seiner Heimatstadt – Deutsch lernen beim Fußballphilosophieren.

Quelle: Thüringer Allgemeine, 04.12.14 – Zur Nachricht

Kontakt

KontaktWir freuen uns darauf, Sie bei der Suche nach spanischen Facharbeitskräften zu unterstützen! Gerne beantworten wir Ihnen weitere Fragen!

Perspectiva Alemania, S.L.
Paseo de la Habana 5, 1°-dcha.
28036 Madrid, Spanien
E: administracion@perspectiva-alemania.com