Neue Sulger-Azubis sind aus Spanien

Sulger sucht Auszubildende – und geht dabei neue und durchaus weite Wege. Juniorchefin Silke Sulger ist am Mittwoch aus Barcelona zurückgekehrt, wo sie über ein Dutzend Bewerbungsgespräche geführt hat. Elf junge Menschen bekamen einen Ausbildungsvertrag in Aussicht gestellt. Wenn alles gut geht, dann werden diese Männer und Frauen im September 2015 in den Märkten in Markdorf und Stockach ihre Lehre als Verkäufer/in oder Kaufmann/frau starten.

Das Unternehmen mit Stammsitz Stockach führt dabei zwei lose Enden zusammen: Zum einen ist der Bewerbermarkt in Deutschland mehr und mehr überschaubar. „Wir finden zwar noch Lehrlinge, aber gerade für die Ausbildung an den Bedientheken für Fleisch, Wurst, Käse und Fisch wird es schwieriger“, sagt Silke Sulger. Auf der anderen Seite fehle vielen jungen Menschen in Spanien jegliche Perspektive auf dem Arbeitsmarkt. So wird eine „Win-Win-Situation für beide draus“, wie Karin Sulger im Gespräch mit der Schwäbischen Zeitung ergänzt.

Aus einer Vorauswahl von 2000 Bewerbern lernte Silke Sulger 14 potenzielle Auszubildende kennen. „Am liebsten hätte ich sie alle mitgenommen“, sagt sie im Rückblick. Für elf hat sie sich schließlich entschieden. Zwei Vertreter anderer Edeka-Handelsgesellschaften waren ebenfalls mit ihr nach Spanien gereist. Auch sie haben Verträge abgeschlossen. Wobei es erst noch eine große Hürde zu überwinden gilt: die Sprache.

Ab der zweiten Januarwoche starten die jungen Leute einen intensiven Deutschkurs mit mehreren Stunden Unterricht täglich, der nach 24 Wochen in einer Prüfung endet. Wer sie besteht, hat das A2-Level des Goethe-Instituts in der Tasche. „Die Durchfallquote liegt bei rund 40 Prozent“, relativiert Sulger die Aussichten. Diejenigen, die es schaffen, kommen daraufhin für ein sechswöchiges Praktikum nach Markdorf und Stockach.

„Dann erst sehen wir, ob es auch funktioniert.“ Nur so finde man heraus, ob die Spanier sich hier wohlfühlen oder doch an Heimweh zugrunde gehen. Nur so wissen die Vertreter von Edeka, ob sich die Männer und Frauen überhaupt für den Beruf hierzulande eignen. Für diesen Aufenthalt werden noch Gastfamilien gesucht, die die Praktikanten aufnehmen wollen.

Zwischen 20 und 27 Jahre sind die Bewerber, für die sie sich entschieden hat. Viele von ihnen haben das Abitur gemacht und in ihrer Heimat trotz Spitzennoten keine Perspektive gefunden. Einer hat eine abgeschlossene Schreiner-Lehre und war daraufhin arbeitslos, andere haben den Realschulabschluss gemacht. Falls sich der Aufenthalt in Deutschland als vorstellbar erweist, sollten sie auf Wohnungssuche gehen und weitere Umstände regeln, damit sie im September 2015 tatsächlich mit der Ausbildung starten können.

Silke Sulger: „Ich stelle es mir schwer vor, in einer fremden Umgebung und in einer fremden Sprache zu beginnen.“ Doch alle seien sehr, sehr motiviert. Für Edeka Sulger bedeutet es dennoch, dass sich die Mitarbeiter intensiver um die spanischen Auszubildenden kümmern müssen als um einheimische.

Denn ihnen fehlt das familiäre Netz, das im besten Falle auch mal sagt: „Und Du stehst jetzt auf und gehst zur Arbeit.“ Der Schulunterricht erfolgt berufsbegleitend, das könnte für jemanden, der erst frisch begonnen hat, Deutsch zu lernen, ebenfalls eine Hürde darstellen. Aber Sulgers sind sehr zuversichtlich, dass alles klappt.

Die Ausbildung zum Verkäufer oder zur Fachverkäuferin dauert zwei Jahre, wer will und sich dafür eignet, kann ein weiteres Jahr anhängen und den Einzelhandelskaufmann machen. Und allen Markdorfern sei hiermit ans Herz gelegt: Ein freundliches „Hola“ hilft im Zweifel immer weiter. Bald auch an der Fischtheke.

Quelle: Schwäbische.de, 06.12.14 – Zur Nachricht

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