Deutschland verliert massenhaft Erwerbstätige

Deutschland schrumpft. Und besonders schnell schrumpft die Zahl derer, die arbeiten können. Das geht aus dem 13. koordinierten Bevölkerungsvorausberechnung des Statistischen Bundesamtes (Destatis) hervor, der am Dienstag in Berlin vorgestellt wurde.

Die Zahl derer im erwerbsfähigen Alter, also die der 20- bis 64-Jährigen (2013: 49 Millionen), wird demnach ab 2020 deutlich zurückgehen. 2060 wird sie – je nach Stärke der Zuwanderung – zwischen 34 und 38 Millionen liegen. Das sind zwischen 23 und 30 Prozent weniger als es derzeit sind. Ihr Anteil an der Gesamtbevölkerung wird von 61 Prozent im Jahr 2013 ebenfalls deutlich auf nur noch 51 oder 52 Prozent im Jahr 2060 sinken. Mit der Rente mit 67 würden es zwischen 36 und 40 Millionen sein.

Dank der starken Zuwanderung in den vergangenen Jahren schrumpft Deutschland aber nicht ganz so stark wie ursprünglich befürchtet. Die Einwohnerzahl insgesamt sinkt von derzeit 80,8 Millionen bis 2060 voraussichtlich auf einen Wert zwischen 67,6 und 73,1 Millionen. Deutschland kann nach Angaben der Statistiker auch nicht darauf hoffen, dass dies durch Zuwanderer aus Süd- und Osteuropa ausgeglichen wird. Denn auch dort altert die Bevölkerung und die Arbeitskräfte werden langsam knapp.

Das deutsche Minus fällt allerdings nicht so deutlich aus wie bei der letzten Bevölkerungsprognose vor sechs Jahren erwartet. Damals waren die Statistiker noch davon ausgegangen, das 2060 nur noch 65 bis 70 Millionen Menschen in Deutschland leben. Seit 2011 gab es aber einen unerwartet starken Zuzug aus dem Ausland. Dank der neu eingeführten Arbeitnehmerfreizügigkeit vor allem aus Osteuropa, aber auch aus den Krisenstaaten in Südeuropa. 

Dennoch kann die Lücke nicht auf Dauer durch die Zuzüge geschlossen werden – selbst dann nicht, wenn die Statistiker bei ihren Berechnungen hohe Zuwanderungszahlen zugrunde legen: Jedes Jahr kommen derzeit 500.000 nach Deutschland. Diese Zahl wird laut der Forscher ab 2021 sinken, auf zwischen 100.000 und 200.000 Personen pro Jahr. Dort werde sie sich stabilisieren. „Unter den Stand von 2013 sinkt die Zuwanderung frühestens 2023“, sagte Destatis-Präsident Roderich Egeler bei der Vorstellung der Ergebnisse in Berlin. 

Quelle: Handelsblatt, 28.04.15 – Zur Nachricht

Kontakt

KontaktWir freuen uns darauf, Sie bei der Suche nach spanischen Facharbeitskräften zu unterstützen! Gerne beantworten wir Ihnen weitere Fragen!

Perspectiva Alemania, S.L.
Paseo de la Habana 5, 1°-dcha.
28036 Madrid, Spanien
E: administracion@perspectiva-alemania.com